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Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:

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"Nichts geändert"

Anläßlich des Gedenkens an die Massenpogrome erhebt der Bahnvorstand Gebühren

Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete bei ihrer
Einlieferung in das KZ Oranienburg

Mehrere Tausend Euro verlangt der Vorstand der Deutschen Bahn AG für den "Zug der Erinnerung", der am kommenden Samstag in den Bahnhof Oranienburg (bei Berlin) einlaufen wird. Anlaß der Zugeinfahrt ist der 70. Jahrestag der antisemitischen Massenpogrome.

In Oranienburg befand sich seit 1933 eines der ersten Konzentrationslager. Zu den Gefangenen gehörten auch Kinder und Jugendliche. Der Schriftsteller Erich Mühsam wurde im KZ Oranienburg ermordet. Insgesamt etwa 3 Millionen Menschen verschleppte die "Deutsche Reichsbahn" in Konzentrations- und Vernichtungslager. Auf dem Bahnhof von Oranienburg wollen Überlebende der Deportationen aus Polen, Israel und Deutschland am 8. November dieser Opfer gedenken.

Die Bürgerinitiative, die den "Zug der Erinnerung" durch Deutschland fahren läßt, hatte sich frühzeitig an den Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG, Dr. Hartmut Mehdorn, gewandt und um Verzicht auf Trassen- und Stationsgebühren für das Gedenken gebeten. Am 26.09. antwortete Dr. Otto Wiesheu ("Vorstand Wirtschaft und Politik"), es habe sich an der "Notwendigkeit der Erhebung von Trassen- und Stationsentgelten nichts geändert". Für die zurückliegenden Strecken mußte der "Zug der Erinnerung" an die historischen Erben der "Deutschen Reichsbahn" über 100.000 Euro zahlen.

Auf einen erneuten Appell an den Bahnvorstand, wegen des Gedenkens in Oranienburg großzügig zu sein und die jetzt anfallenden Gebühren zurück zu erstatten, antworteten Mehdorn und Wiesheu bis heute nicht.

Ebenfalls unbeantwortet blieben mehrere Schreiben an den Bundesminister für Verkehr. Er war am 4. September und am 22. Oktober gebeten worden, die Bürgerinitiative bei der kommenden Gedenkfeier auf dem Bahnhof Oranienburg finanziell zu unterstützen. "Die Ausgaben müssen wir aus privaten Spenden bestreiten, die für die Unterstützung der Überlebenden besser verwendet werden könnten", schrieb die Bürgerinitiative.

Die bundesweite Initiative wird sich am kommenden Samstag in Oranienburg von Vertretern israelischer und polnischer Hilfsorganisationen über die sozialen und finanziellen Probleme der Überlebenden informieren lassen. Für die Gedenkfeier am "Zug der Erinnerung" haben sich Vertreter mehrerer Botschaften angekündigt, um die Deportierten ihrer Länder auf dem Bahnhof Oranienburg zu ehren.