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Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:

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Überlebende der Kinderdeportationen aus Polen, Israel und Deutschland am 8. November in Oranienburg

70 Jahre nach der "Polen-Aktion" und den antisemitischen Massenpogromen

Massendeportationen aus Zamosc (Polen) 1942

BERLIN/ORANIENBURG - Überlebende aus Polen, Israel und Deutschland werden am 8. November mit Teilnehmern aus zahlreichen Städten der Bundesrepublik einen "Bund der Generationen" schliessen. Die Zeremonie findet auf dem Bahnhof Oranienburg (bei Berlin) statt, wo der "Zug der Erinnerung" um 17.00 Uhr einfahren wird, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Vereins. Die Veranstaltung ist öffentlich, eingeladen sind auch Vertreter des Diplomatischen Corps, um die Deportationsopfer ihrer Länder zu ehren. Kinder und Jugendliche aus fast sämtlichen europäischen Staaten waren mit der "Deutschen Reichsbahn" verschleppt worden. Schätzungen gehen von davon aus, daß über eine Million dieser Minderjährigen nicht zurück kehrten.


Zamosc

Am 28. Oktober 1938 erzwang die deutsche Polizei den sofortigen Abtransport von etwa 18.000 Polen, die im Nazi-Reich als "Ostjuden" stigmatisiert wurden und binnen weniger Stunden ihre Wohnungen verlassen mussten. Völlig unvorbereitet wurden die seit Jahren in Deutschland lebenden Menschen, unter denen sich viele Staatenlose befanden, auf die Bahnhöfe getrieben und mit Zügen der "Deutschen Reichsbahn" nach Osten transportiert. Dort jagten SS-Posten die Verhafteten über die polnische Grenze. Der "Auftakt zur Vernichtung" (Jerzy Tomaszewski) kündigte das spätere Vorgehen der deutschen Besatzer im okkupierten Polen an. Die gesamte polnische Bevölkerung sollte versklavt werden. In der Region Zamosc räumten die Deutschen 1942 über 300 Dörfer und vertrieben mehr als 100.000Menschen, darunter viele Jugendliche und Kinder. Wer sich der Vertreibung widersetzte oder versteckte wurde von den deutschen Soldaten auf der Stelle erschossen. Zwei polnische Zeitzeugen, die diese Zwangsaussiedlung als Minderjährige überlebten, werden am 8. November auf dem Bahnhof Oranienburg sein.

Nichts geändert

Weitere Gäste kommen aus Israel nach Oranienburg. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche deportiert, ebenso wie die eingeladenen Zeitzeugen aus Deutschland. In mehreren Seminaren bereiten sie sich in den Tagen vor dem 8. November auf den "Bund der Generationen" vor - gemeinsam mit Teilnehmern aus zahlreichen Städten der Bundesrepublik unterschiedlichen Alters. Ziel ist es, die Erinnerung zu bewahren und zugleich Handlungsoptionen für die Gegenwart zu entwickeln.

Um die Kosten für die in- und ausländischen Gäste zu bestreiten und das öffentliche Gedenken angemessen zu begehen, bittet der "Zug der Erinnerung" um Spenden, da öffentliche Mittel kaum zur Verfügung stehen. Hohe Kosten verursachen Forderungen der Deutschen Bahn AG, deren Vorstand es erneut abgelehnt hat, auf Gebühren in Höhe von mehreren Tausend Euro für das Gedenken zu verzichten. Wie der Bahn-Vorstand dem Verein am 4. September mitteilte, habe sich an "der Erhebung von Trassen- und Stationsentgelten nichts geändert."

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